Dass Jugendliche die tiefe und vielschichtige Aussage in einer Rembrandt-Darstellung von Christus anspricht oder Details im letzten Abendmahl von Castagno gedeutet werden, zeugt von eigenen Vorerfahrungen und durchaus bibelkonformem Vorwissen zum Lehrplanthema „Jesus von Nazaret“. Dabei stolpern Jugendliche eher über moderne, eher politische Texte oder Bilder, die vor allem vor dem Hintergrund ihrer Zeitgeschichte zu verstehen sind. Nur ein Bruchteil an Jesusdarstellungen, nur ein Bruchteil dessen wohl auch, was sein Selbstverständnis ausmacht und wohl nur ein Bruchteil seines Heilshandelns eröffneten vielleicht eine Ahnung von Jesu Wirken. Die schließlich eigene Positionierung zu Jesus und seinem Handeln erfolgte dann in einem sogenannten Jesus-Portrait, das jeder und jede zur Vertiefung und zum Abschluss anfertigen sollte. In völlig freier Gestaltungsmöglichkeit konnte dies entwickelt und erstellt werden. Ein Gesamt-Thema oder eben ein Gesamtsymbol, eine Art Rahmen sollte weitere Inhalte graphisch, bildnerisch oder als Texte wie Mosaikstücke umfassen – und zwar Inhalte aus dem Unterricht, aber auch eigene wichtige Ergebnisse und Erkenntnisse sowie auch Zitate, Bilder, Bibeltexte etc. waren möglich. Es sollte schließlich ein sich an den Unterricht anschließendes, eben vielschichtiges und dennoch stimmiges Gesamt“bild“ entstehen.
(Walburg Lechner)