Nach einer 12 stündigen Zugfahrt mit mehreren Umstiegen kamen wir, bei überraschend gutem Wetter, welches sich die ganze Woche über hielt, in Grantham an. Nach der ersten Begegnung und Begrüßung verflog die gespannte Aufregung, die sich auf dem Weg angestaut hatte.
Der erste Tag begann mit vielen Schuluniformen und fremden Gesichtern, die im Laufe der Woche schnell zu Freunden wurden. Trotz leichter Überforderung aufgrund der Größe des Schulgebäudes, fanden wir uns dank unserer Austauschpartner schnell zurecht und konnten unsere ersten Eindrücke des englischen Schulsystems sammeln. Besonders aufgefallen sind uns die gut funktionierende und weit ausgebaute Technik, sowie die Unterrichts- und Lernmethoden, die sich von denen unserer Schule unterscheiden.
Nach dem ersten Schulvormittag war uns bzw. den Gastfamilien der Nachmittag selbst überlassen. Viele unternahmen kleine Ausflüge in benachbarte Orte, oder verbrachten ihre Zeit im Park von Grantham.
Das Wochenende wurde ebenfalls individuell von der Gastfamilie gestaltet. Die meisten Schüler besichtigten London oder York und konnten sich somit einen großen Wunsch erfüllen. Andere trafen sich untereinander mit ihren englischen Partnern und verbrachten ihre Zeit gemeinsam, beispielsweise mit Basketball oder Tennis.
Montagmorgen kamen wir alle wieder in der Schule zusammen, um mit Herrn Seubold (Frau Steinhauf war leider erkrankt) einen Tagesausflug nach Lincoln zu unternehmen. Mit einem Doppeldecker-Bus fuhren wir innerhalb von eineinhalb Stunden nach Lincoln. Nach einem kurzen aber anstrengenden Aufstieg in die Altstadt wurden wir von einer historischen, einzigartigen Kathedrale überrascht. Ein deutschsprachiger Führer hat uns dieses wunderbare Bauwerk näher gezeigt und erläutert. Nach dieser Besichtigung verbrachten die meisten von uns ihre freie Zeit in Lincoln damit, durch die Stadt zu schlendern, oder das der Kathedrale gegenüberliegende Schloß zumindest von außen zu bewundern.
Der nächste Tag führte uns nach Nottingham, der Stadt von Robin Hood. Zunächst besichtigten wir seine berühmte Statue. Daraufhin besuchten wir das „Museum of Justice“, in dem uns spielerisch die Gefängnis-Zustände und Gerichtsverfahren im 18. und 19. Jahrhundert nahe gebracht wurden.
Vor der Rückfahrt nach Grantham blieb uns noch etwas Zeit, um die Cafés und Shops aufzusuchen, oder durch die Straßen zu schlendern, um die Stadt noch etwas kennen zu lernen.
Am letzten Tag wurde uns nochmals ermöglicht, einen besseren Eindruck des englischen Schulsystems zu bekommen, da wir die ersten drei Stunden den Unterricht unserer Austauschpartner besuchten.
In der Mittagspause und der uns danach selbst überlassenen Zeit beobachteten einige eine Debatte zwischen 4 Schülern der King‘s school oder schauten sich die Stadt, in der wir eine Woche lang lebten, genauer an.
Den letzten Abend ließen wir mit einer gemütlichen Grillparty ausklingen und konnten so unsere, mit überaus positiven Eindrücken gefüllte Woche, perfekt abrunden.
Lucine Schmitz, 9a